Intimschmuck

Mit Intimschmuck werden Piercings bezeichnet, die dauerhaft an den männlichen und weiblichen Sexualorganen, also überwiegend im Intimbereich befestigt werden. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden häufig auch Nippelklemmen, Venushügel-Kettchen oder Klitoris-Spangen und weitere als Intimschmuck bezeichnet. Genau genommen handelt es sich dabei aber um Sextoys, welche man nur vorübergehend zum Lustgewinn einsetzt. Intimschmuck oder Intimpiercings werden verwendet, weil sie hübsch aussehen und sich gut anfühlen. Bereits vor vielen Jahren wurden in mehreren Ur- und Naturvölkern verschiedene Arten des Intimschmucks eingesetzt. Bis heute können im Bereich der Genitalien sowohl bei Frauen als auch bei Männern etliche Piercingvarianten gestochen werden. Diese unterscheiden sich natürlich Anatomie-bedingt etwas, es gibt aber auch Piercings, die bei beiden Geschlechtern möglich sind.

Intimschmuck bei der Frau finden wir an den Brustwarzen, im Bauchnabel und im Vaginalbereich. Der am weitesten verbreitete Schmuck unterhalb der Gürtellinie ist das Klitorisvorhautpiercing. Schamlippenpiercings können sowohl an den inneren als auch an den äußeren Schamlippen getragen werden. Das sogenannte „Christina-Piercing“ wird vertikal gestochen und verläuft vom unteren Venushügel bis zu der Falte, an der die Schamlippen zusammenlaufen. Eine Kombination von Christina- und Klitorisvorhautpiercing ist das „Nefertiti“-Piercing. Auch als „Prinzessin-Albertina“ bezeichnet, verläuft es von der Vaginalöffnung bis zur Harnröhrenöffnung.

Bei Männern stellt das sogenannte „Prinz-Albert-Piercing“ als Gegenstück zum „Prinzessin-Albertina-Piercing“ einen beliebten Intimschmuck dar. Es verläuft von der Harnröhre bis zur unteren Peniswand. Hodensack-Piercings, auch Hafada genannt, werden nur die Haut gestochen, die innen liegenden Hoden werden dabei also nicht beeinträchtigt. Ein sogenanntes „Frenulumpiercing“ sitzt knapp unterhalb des Vorhautbändchens.

Werden Piercings als Intimschmuck gewählt, ist es essenziell, nur zu professionell ausgebildeten Piercern zu gehen. Wenn die sensiblen Stellen nicht fachgerecht durchstochen werden, kann es nämlich zu verschiedensten Komplikation sowie zur Desensibilisierung der entsprechenden Genitalien kommen. Hygiene spielt dabei eine ebenfalls große Rolle. Dies gilt jedoch nicht nur für das Stechen an sich, sondern auch für die Zeit der Abheilung eines frisch gestochenen Intimschmucks. Je nach Platzierung kann diese Phase wenige Wochen bis hin zu sechs Monaten dauern. Während der Nachsorgezeit können mäßige bis mittlere Schmerzen, Schwellungen und in manchen Fällen leichte Nachblutungen auftreten. Die sorgfältige Pflege und genaue Beobachtung von neuen Intimpiercings sind demnach unerlässlich. Nach der Abheilung hat man mit seinem Intimschmuck der besonderen Art in den allermeisten Fällen jedoch keine Probleme mehr zu erwarten.

Unbedingt abzuraten ist allerdings von allen hier nicht aufgeführten Piercing-Varianten, welche meist orientalische Namen tragen. Bei diesen handelt es sich um Intimschmuck, der zwar außergewöhnlich ist und teilweise luststeigernd wirken soll, der aber auch einige gesundheitliche Risiken bergen kann. Denn dabei werden mit unter die Klitoris oder die Eichel durchstochen. Die unzähligen Nervenenden, welche sich dort befinden, könnten beim Durchstechen empfindlich verletzt und somit die allgemeine Empfindlichkeit nachhaltig gestört werden.

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