Jungfrau

Das Jungfernhäutchen ist ein dünnes Stück Haut, das den Eingang zur Scheide teilweise bedeckt. Es wird anatomisch mit dem lateinischen Namen Hymen bezeichnet. Als Jungfrau bezeichnet man eine Frau, bei der das Hymen noch intakt ist. Bei den meisten Frauen reißt das Jungfernhäutchen, wenn sie zum ersten Mal (penetrierenden) Sex haben. Dabei kann es bluten. Die Blutung wird manchmal als Beweis der Jungfräulichkeit angesehen. Der Definition nach, ist eine Jungfrau also eine Frau mit intakten Hymen, die noch nie penetrierenden Geschlechtsverkehr hatte.  Es gibt jedoch unterschiedliche Auffassungen darüber, welche Arten von sexuellen Aktivitäten zum Verlust der Jungfräulichkeit führen. Nach traditioneller Auffassung geht die Jungfräulichkeit nur durch die vaginale Penetration mit dem Penis verloren. Oralverkehr, Analverkehr, gegenseitige Masturbation oder andere Formen des nicht-penetrierenden Geschlechtsverkehrs führen demnach nicht zum Verlust der anatomischen Jungfräulichkeit. Eine Person, die andere sexuelle Handlungen vornimmt, ohne direkten Vaginalverkehr zu haben, wird oft als „technisch gesehen Jungfrau“ betrachtet. Entgegen der Definition bedeutet ein gedehntes oder gerissenes Jungfernhäutchen aber nicht unbedingt, dass eine Frau ihre Jungfräulichkeit verloren hat. Denn das kann auch unbemerkt und nicht zwangsläufig nur beim Sex passieren.

Der erste vollzogene Geschlechtsverkehr einer Frau gilt in vielen Kulturen als ein wichtiger Einschnitt. Dieses Ereignis wird manchmal als das Ende ihrer Unschuld angesehen und sollte im Idealfall in der Hochzeitsnacht passieren. Traditionell gab und gibt es in vielen Kulturen also die gesellschaftliche Erwartung, dass eine Frau als Jungfrau in die Ehe geht. Das weiße Brautkleid gilt zum Beispiel als Symbol der Unbeflecktheit und Reinheit, die nur Jungfrauen zugesprochen wird. In Mitteleuropa hat die Bedeutung der Jungfräulichkeit im letzten Jahrhundert stark abgenommen, aber im Mittelalter und noch danach war sie lange Zeit enorm wichtig. Heute haben Frauen statistisch gesehen mit 15,5 Jahren zum ersten Mal Sex, während Jungen mit durchschnittlich 16,4 Jahren ihr erstes Mal erleben. Als männliches Pendant zur Jungfrau wurde früher das Wort Jüngling verwendet. Der Keuschheit von Männern wurde jedoch noch nie so viel Wichtigkeit beigemessen, wie der von jungen Frauen. In manchen Kulturen, wie zum Beispiel in streng islamischen Ländern, ist die Bedeutung der Jungfräulichkeit auch heute noch sehr groß. Dort geht es manchmal sogar so weit, dass junge Frauen sich ihr Hymen bei einer Operation wiederherstellen lassen, sollten sie schon vor der Ehe Sex gehabt haben. Dieses Vorgehen hat zum Ziel, dass niemand bemerkt, dass die Frau schon vorehelichen Geschlechtsverkehr hatte. Eine nicht vorhandene Jungfräulichkeit der Tochter kann in diesen Kulturen nämlich Schande für die ganze Familie bedeuten.

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