Missionarstellung

Bei der Missionarsstellung handelt es sich um eine von vielen verschiedenen möglichen Sexstellungen. Die Frau liegt dabei mit gespreizten und meistens angewinkelten Beinen auf dem Rücken. Der Mann legt sich auf sie darauf und dringt mit seinem Penis in ihre Scheide oder ihren Anus ein. Meistens ist aber der vaginale Geschlechtsverkehr gemeint, wenn von der Missionarsstellung gesprochen wird. Der Mann stützt sich dabei entweder mit den Armen ab oder legt seinen Oberkörper auf die Partnerin. Grundsätzlich ist diese Stellung weitverbreitet und kann als eine der unexotischsten Sexpositionen eingeordnet werden. Sie steht deshalb manchmal als Synonym für langweiligen Sex nach Schema F, ähnlich wie Gänseblümchensex. Beim Sex in der Missionarsstellung kontrolliert hauptsächlich der Mann den Rhythmus und die Tiefe des Stoßes. Die Frau ist durch die Rückenlage eher in der Bewegung eingeschränkt, kann aber auch Beckenstöße machen. Wenn die Frau eine größere Kontrolle über den Rhythmus und die Tiefe des Eindringens haben möchte, ist diese Stellung weniger geeignet.

Bei den meisten Tieren (z. B. bei Hunden oder Pferden) besteigt das Männchen das Weibchen von hinten und dringt dabei mit seinem Penis von hinten ein. Diese Stellung wird als Doggystyle beschrieben und ist im Tierreich die meistverbreitete Form der Begattung. Bei der Missionarsstellung dagegen findet der Sex Bauch an Bauch statt und dies kommt bei Tieren kaum vor. Es konnte nur vereinzelt bei einigen Menschenaffen und Nagetieren beobachtet werden. Die Hauptvorteile der Missionarsstellung sind zum einen die gleichzeitige Stimulation der Klitoris und zum anderen die Möglichkeit die Mimik des Sexualpartners zu sehen. Beide Faktoren können zur Luststeigerung beitragen und sind deshalb zwei starke Argumente dafür, dass diese Sexstellung nicht so langweilig ist wie ihr Ruf. Die Missionarsstellung wird oft von Paaren bevorzugt, die sich gegenseitig in die Augen schauen und sich beim Sex küssen möchten.

Viele Jugendliche wählen diese Sexposition außerdem für ihr erstes Mal, weil die Penetration in dieser Lage einfach geht. Andere Sexpositionen benötigen manchmal etwas mehr Übung, um das Einführen des Penis in die Scheide gut hinzubekommen. Für Paare, die sich ein Baby wünschen, wird die Missionarsstellung für die Zeugung empfohlenen, weil das Sperma in der Rückenlage Richtung Gebärmutter fließt. Die Frau sollte nach dem Sex noch eine Weile weiter auf dem Rücken liegen bleiben, wenn sie schwanger werden möchte. In der späten Schwangerschaft empfinden viele Frauen die Bauch-an-Bauch Penetration dagegen unbequem und die Penetration eventuell zu tief. Die Missionarsstellung ist auch bei gleichgeschlechtlichen Partnern weit verbreitet. Bei schwulen Partnern kann auch Analsex in der Missionarsstellung stattfinden. Lesbische Partnerinnen mögen es, wenn sich beide Vulven in der Missionarsstellung berühren. Der Namensursprung dieser Sexposition ist heute umstritten und nicht eindeutig belegt. Die Annahme, dass Missionare diese Stellung Eingeborenen in den Kolonien angepriesen oder vorgeschrieben hätten, ist nicht bewiesen.

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