Quetschtechnik

Bei der Quetschtechnik, auch unter der englischen Übersetzung „Squeeze-Technique“ bekannt, handelt es sich um einen speziellen Griff, der die vorzeitige Ejakulation verhindern soll. Die Quetschtechnik war eine der ersten bekannten Methoden der Selbsthilfe, um den Samenerguss hinauszuzögern. Die Sexualtherapeuten Virginia Johnson und William Masters entwickelten diese heute nur noch seltener empfohlene Behandlung vor rund 60 Jahren. 

Männer, die wiederholt zu früh zum Orgasmus kommen, erleben häufig einen regelrechten Leidensdruck. Doch, bevor man zu Medikamenten greift, können einige andere Methoden ausprobiert werden. So zum Beispiel die Quetschtechnik, die ohne gesundheitliche Risiken einhergeht. Im Vorfeld sollte man sich jedoch von einem Sexualtherapeuten oder einer detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitung im Internet erklären lassen, wie die Technik genau funktioniert. Außerdem braucht es in der Regel ein bisschen Übung, bis man die Quetschtechnik regelmäßig erfolgreich anwenden kann. Darüber hinaus kann es von Vorteil sein, wenn der Partner oder die Partnerin bei der Durchführung der Technik behilflich ist.

Die Quetschtechnik besteht im Wesentlichen aus der Positionierung von Daumen und Zeigefinger um die Penisspitze und einem gewissen Druck im richtigen Moment. Sobald die Erektion des Mannes voll ausgebildet ist, legt der Partner die beiden Finder wie folgt auf die Eichel: 

  • Der Daumen sitzt auf dem hervortretenden Hautstreifen, welcher die Vorhaut mit der Spitze des Penis verbindet (Frenulum)
  • Der Zeigefinger (manche verwenden auch lieber den Mittelfinger) wird auf der gegenüberliegenden Seite des Penisschafts platziert
  • Anders erklärt: Die Finger werden auf dem den Penis umlaufende Hautring am Übergang zur Eichel platziert, nur wenige Zentimeter unterhalb der Spitze des Glieds. 

Um die Ejakulation zu unterdrücken, muss der Penisgrat nun etwa vier Sekunden lang von beiden Seiten relativ fest zusammengedrückt werden. Das funktioniert meist nicht gleich bei den ersten Versuchen. Zumindest dann nicht, wenn Männer die Technik nicht an sich selbst probieren. Denn der Partner hat meist Sorge, zu viel Druck auszuüben und seinem Gegenüber Schmerzen zu bereiten. In dem Fall kann die verbale oder manuelle Unterstützung hilfreich sein. Durch den Druck auf das Frenulum reduziert sich die Erektionskraft um etwa zehn bis 30 Prozent. Dies ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Bevor der Penis erneut stimuliert wird, sollte eine Pause von 15 bis 30 Sekunden eingelegt werden.

Sobald die Erektion wieder voll ausgeprägt ist, kann die Technik wiederholt werden, sofern man sie gerade erst erlernen möchte. Eine vier- bis fünfmalige Wiederholung pro „Übungs-Sitzung“ ruft keine Probleme hervor, wird aber von Anfängern teilweise als eher unangenehm beschrieben. Sobald der Quetschgriff richtig einstudiert wurde, kann man zur eigentlichen Ejakulationskontrolle übergehen. Das funktioniert beim Masturbieren durch den Partner logischerweise besser als während des Geschlechtsverkehrs, da die Hand bereits fast in der richtigen Position ist. Anfangs kann es schwierig sein, den exakten Moment direkt vor der Ejakulation zu bestimmen. Daher wird das rechtzeitige Drücken vor dem Ejakulation-Punkt zunächst häufig überschritten. 

Wenn die Squeeze-Technik (meist nach einigen Tagen Übung) beim Masturbieren gut funktioniert, kann man zu Oralverkehr übergehen. Dieser Schritt sollte eher nicht übersprungen werden, da die Quetschtechnik immer noch schneller angewendet werden kann als bei vaginalem oder analem Geschlechtsverkehr. Funktioniert der spezielle Griff auch bei der Befriedigung mit dem Mund mindestens zweimal hintereinander, kann und sollte das Paar sie auch beim herkömmlichen Sex ausprobieren.

Wichtig ist, dass weder der Mann noch sein Partner sich unter Druck setzen. Bei manchen funktioniert der besondere Griff schon nach wenigen Versuchen recht gut, während andere Pärchen vielleicht ein wenig länger an der perfekten Technik arbeiten müssen. In jedem Fall ist es sinnvoll, die Methode mit dem Partner zu erlernen. Denn die sexuelle Spannung beim gemeinsamen Liebesspiel ist viel höher als bei der Selbstbefriedigung. Männer, welche sich die Quetschtechnik beim alleinigen Masturbieren antrainiert haben, kommen beim Sex mit dem Partner oft trotzdem zu früh. Das kann zu Frust oder Enttäuschung führen, was es ja generell zu vermeiden gilt. Denn dies würde den Druck erhöhen und die Erfolgsaussichten wiederum erheblich reduzieren. 

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