Reizwäsche

Als Reizwäsche, auch als Dessous (Französisch: Unteres) oder Lingerie (Französisch: Unterwäsche) bekannt, bezeichnet man sexy Kleidungsstücke für Frauen und Männer. Beim Tragen von Reizwäsche geht es in erster Linie darum, sich selbst attraktiver zu fühlen oder den Partner sexuell zu erregen. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei überwiegend um aufreizend geschnittene Unterwäsche. Ebenfalls unter die Kategorie Reizwäsche zählen Accessoires, die meist aus Materialien gefertigt werden, die als erotisierend gelten. Dazu zählen zum Beispiel Seide, Spitze, Samt, Satin und Leder. Der Übergang zwischen Dessous und Reizwäsche ist oft fließend, viele Menschen machen sogar gar keinen Unterschied zwischen beidem. Im Handel werden die Kategorien jedoch häufig klarer abgetrennt. Hochwertig verarbeitete, elegante Wäsche aus edlen Materialien zählen dort als Dessous. Provokante Wäscheteile mit viel Spitze und Tüll in „erotischen“ Farben wie Rot oder Schwarz, gelten im Verkauf hingegen als Reizwäsche. Die Auswahl an Reizwäsche für Frauen bietet grundsätzlich eine weitaus größere Vielfalt und ist wesentlich umfangreicher als die für Männer.

Die sogenannte funktionale Unterwäsche wird üblicherweise nicht – oder nur zum Teil – aus den oben genannten (aufreizenden) Stoffen hergestellt. Sie wird im Gegensatz zu Reizwäsche aber auch viele Stunden täglich getragen. Normale Unterwäsche ist daher meist in hautfreundlichen Stoffen, wie Baumwolle oder Textil-Gemisch zu finden. Der Hauptgrund dafür besteht darin, dass man in diesen Materialien nicht schwitzt. Allerdings gibt es auch sehr bequeme Dessous, die durchaus tagsüber unter der Kleidung getragen werden können. Darüber hinaus gibt es sexy Wäschestücke, die äußerst aufreizend geschnitten sind. Diese sind teilweise mit Öffnungen an Busen und im Schritt versehen, sodass sie sogar während des Geschlechtsverkehrs getragen werden können. Bestimmte Arten von Reizwäsche könnte man daher als Sexspielzeug bezeichnen. Wäsche aus Leder oder mit integrierten Kettchen ordnet man meist schon der Fetischszene zu. 

Reizwäsche für Frauen besteht in den meisten Fällen aus mindestens zwei Teilen: einem BH (Büstenhalter) und einem dazu passenden Slip (BH-Set). Letzterer besteht oft aus glänzenden oder transparenten Stoffen und Spitze. Solche Sets werden außerdem aus leichten Ketten, Leder, Latex, Perlensträngen oder essbaren Liebesperlen (Candy-Wäsche) angeboten. Weiterhin gibt es Oberteil und Höschen solcher Sets in vielen Varianten: Push-ups, Bustiers, Korsagen und Bandeau-Tops können mit Miederhöschen, Pantys, G-Strings oder (im Schritt) offenen Slips kombiniert werden. 

Nicht nur BH und Slips, sondern zum Beispiel auch Strumpfhosen und Strümpfe fallen in die Kategorie Reizwäsche. Das ist dann der Fall, wenn Strumpfhosen beispielsweise aus Netzstoffen (Fishnet) gefertigt oder im Schritt ouvert (offen) sind. Weiterhin zählen Strumpfhosen dazu, die eine aufreizende Naht auf der Rückseite des Beines haben. Besonders anregenden finden viele Männer halterlose Strümpfe mit Spitze, oder Strümpfe, die mit vier elastischen Bändern an einem auf der Hüfte getragenen Straps-Gürtel befestigt werden. Bei sogenannten Catsuits handelt es sich quasi um Ganzkörper-Strumpfhosen aus elastischen Materialien (Lack/Lederimitat), welche viel Einblick bieten.

Neben den bereits erwähnten Reizwäsche-Stücken werden eine Reihe weiterer Kleidungsstücke dazu gezählt: 

  1. Formende Kleidung wie Korsetts und Corsagen

Diese formen unterschiedlich stark. Durch eine Schnürung an der Vorderseite oder am Rücken kann die Weite reguliert werden. Ziel bei diesen Kleidungsstücken ist es, die weiblichen Attribute Busen und Taille noch stärker zur Geltung zu bringen. Es gibt auch Varianten, bei denen der Busen nur von unten gestützt wird oder ganz frei liegt. Solche Wäschestücke werden häufig mit Strapsen und Strümpfen kombiniert.

  1. Babydolls und Negligés 

Dabei handelt es sich um sexy Nachtwäsche, die meist aus fließenden oder durchsichtigen Stoffen gefertigt wird. Zusätzlich sind manche dieser Teile mit Spitzenbändern, Rüschen oder Federn besetzt. 

  1. Verschieden Accessoires, die den Effekt der erotischen Kleidungsstücke verstärken sollen

Dazu zählen zum Beispiel Handschuhe aus Spitze, Satin oder Netz, Armstulpen und Federboas. Auch Overknee-Stiefel aus Latex oder Stretchlack zählen dazu. Diese sogenannten Bettstiefel werden demnach nicht im herkömmlichen Sinne als Schuhwerk getragen, sondern ausschließlich für erotische Zwecke genutzt.

Die Auswahl an Reizwäsche für Herren beschränkt sich im Wesentlichen auf Tangas und andere Slipformen. Ähnlich wie bei der Frauen-Reizwäsche werden diese ebenfalls aus anregenden Materialien (transparente Stoffe, Netz usw.) gefertigt. Auch hier gibt es Strings, Pantys und Jockstraps (ursprünglich ein Suspensorium zum Schutz der männlichen Geschlechtsteile beim Sport). Teilweise werden zudem passende T-Shirts oder Unterhemden sowie Bodys und Stringbodys angeboten. 

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