Zyklus

Das lateinische Wort Zyklus beschreibt im Allgemeinen einen Kreislauf, der sich immer wiederholt. Der Menstruationszyklus (oder weiblicher Zyklus) ist ein die sexuelle Fortpflanzung betreffender, physiologischer Vorgang in den weiblichen Geschlechtsorganen bei Frauen in der fruchtbaren Phase. Als fruchtbare Phase gilt demnach die Zeit zwischen dem ersten und dem letzten Monatszyklus einer Frau. Die Aufgabe des Menstruationszyklus ist die Vorbereitung der Gebärmutter auf eine mögliche Empfängnis sowie auf die anschließende Schwangerschaft. Der Zyklus äußert sich spürbar durch die monatliche Blutung, die auch als Periode oder Menstruation bezeichnet wird. Die erste Periode tritt bei jungen Mädchen in der Regel in der Pubertät zwischen dem 11. und 14. Lebensjahr auf. Die letzte Periode haben die meisten Frauen in den Wechseljahren, also im Alter von 45 bis 55 Jahren. Dazwischen kommt es zu etwa 400 Zyklen, die durchschnittlich 27 Tage dauern. Der vom Hormonsystem gesteuerte Menstruationszyklus ist für die Fortpflanzung von grundlegender Bedeutung. Er wird häufig in zwei Phasen unterteilt: Die Follikelphase vor dem Eisprung und die Lutealphase nach dem Eisprung. Der Eisprung (Ovulation) ist der wichtigste Zeitpunkt im weiblichen Zyklus, da erst danach eine Befruchtung erfolgen kann. Der erste Tag der Regelblutung wird als Beginn des Menstruationszyklus definiert, da die Blutung das eindeutigste Symptom im Zyklus ist. Gemäß dieser Definition endet der Zyklus am Tag vor dem Einsetzen der Menstruationsblutung.

In der ersten Phase des Kreislaufs (Follikelphase) wird die alte Schleimhautschicht der Gebärmutter durch Kontraktion ebendieser ab- und ausgestoßen. Nach Beendigung der Blutung wird sie unter dem Einfluss des im Eierstock produzierten Östrogens wieder aufgebaut. Parallel dazu reift im Eierstock ein Eibläschen heran, das die Eizelle enthält. Bei diesem sich allmonatlich wiederholenden Prozess kommt es zu Veränderungen in den Eierstöcken. Follikelreifung, Follikel-Durchbruch und Gelbkörperbildung sind zusätzlich mit Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut (Wachstum und Abstoßung) verbunden. Nach dem Eisprung beginnt dann die Lutealphase, die 12 bis 16 Tage dauert. In ihr entscheidet sich, ob es zu einer Befruchtung mit erfolgreicher Einnistung in der Gebärmutter kommt, oder nicht. Im zweiten Fall folgt am Ende der Lutealphase wieder eine Follikelphase mit Blutung. Im Falle einer erfolgreichen Einnistung bleibt die Blutung aus und es folgt die Schwangerschaft. Erst wenn die Frau nach der Entbindung das Stillen vermindert, folgt die nächste Follikelphase ihres Zyklus.

Die Dauer und Intensität der Menstruationsblutung variiert von Frau zu Frau und verändert sich auch individuell über die Jahre. Ebenfalls stark abweichen können die Häufigkeit und Länge des Zyklus. Dies gilt vor allem für weibliche Teenager oder für Frauen, die die Pille nach jahrelanger Einnahme absetzen. Bei beiden Beispielen muss sich der Rhythmus erst (wieder) stabilisieren. Eine normale Menstruationsblutung dauert drei bis fünf Tage. Dabei gelangen zwischen 10 und 80 Milliliter Blut durch die Scheide nach außen. Um das Blut aufzufangen, erfordert die Regelblutung deshalb besondere hygienische Vorkehrungen. Es gibt dafür mehrere Hilfsmittel (Binden, Tampons, Menstruationsbecher, Menstruationsunterwäsche usw.), aus denen Frauen je nach Alter, Lebenslage und persönlicher Vorliebe wählen können. Bei der Mehrzahl der Frauen geht die Menstruation mit verschiedenen Begleiterscheinungen, den sogenannten Menstruationsbeschwerden einher. Diese können außerdem innerhalb des Zyklus, also zeitlich schon vor der Menstruation auftreten (PMS). Zu den am weitesten verbreiteten PMS-Beschwerden gehören Pickel, schmerzende Brüste, Blähungen, Depressionen, Gereiztheit und Stimmungsschwankungen. Das Zusammenziehen der Gebärmutter während der Periode kann zu teils heftigen Unterleibsschmerzen und Krämpfen führen, einige Frauen benötigen dann Schmerzmittel. Gleichermaßen schmerzhaft kann der Eisprung sein. 

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