Hybristophilie

Der Begriff Hybristophilie ist zusammengesetzt aus den griechischen Bezeichnungen hybristes, zu Deutsch „Übeltäter“, und philia, was so viel wie „Zuneigung” oder „Freundschaft” bedeutet. Es handelt sich dabei um eine sogenannte „abweichende sexuelle Neigung” (medizinisch Paraphilie). Hybristophilie zeichnet sich dadurch aus, dass sich Betroffene von Kriminellen in sexueller Hinsicht besonders angezogen fühlen. Sie leiden jedoch selbst nicht unter ihrer Neigung, Gewalt- und Sexualstraftäter oder sogar Mörder sexuell attraktiv zu finden. Solange ein von Hybristophilie Betroffener sich selbst und andere durch seine Vorliebe nicht gefährdet, wird diese Störung von Medizinern als nicht behandlungsbedürftige Störung angesehen. Man könnte das umgangssprachlich als Bonnie-und-Clyde-Syndrom bekannte Phänomen also eher in die Kategorie Fetisch einordnen.

Warum Frauen auf böse Männer stehen

Das Klischee, dass Frauen heimlich am liebsten fast alle einen Bad-Boy als Partner hätten, ist weitverbreitet. Geschürt wird diese Ansicht nicht zuletzt durch Kino und Fernsehen. Wenn man sie so auf dem Bildschirm sieht, haben Haudegen und Weltretter mit ihrem rauen Gebaren ja schon durchaus einen besonderen Charme. Sie pfeifen auf Regeln, rächen Unrecht erbarmungslos und werden dafür angehimmelt. Obendrein bekommt der rücksichtslose Rocker oder Serienkiller am Ende meist die von allen begehrte Protagonistin des Movies. Kein Wunder also, dass viele Frauen einen Hang zu Outlaws verspüren – möchte man meinen. 

Die heimlichen Fatasien von Frauen

Wenn eine Frau sich jedoch im realen Leben in einen fiesen Bösewicht verliebt, ist sie vermutlich hybristophil. Oft verkennt sie den Charakter der Täter und ist sich sicher, dass er ja eigentlich gar kein schlechter Typ ist. Eine hybristophile Liebe geht aber sehr häufig mit einem bedrückenden Leidensweg einher, denn die Öffentlichkeit zeigt für solch ein Verhalten natürlich keinerlei Verständnis. Dadurch führt Hybristophilie häufig zu Einsamkeit und sozialer Ausgrenzung. Aber weshalb lassen sich Frauen nun auf Beziehungen zu Kriminellen ein? Ein Blick auf die psychologische Sicht der sexuellen Anziehung von Schwerverbrechern ist für das Verstehen unerlässlich: 

Ursachen für Hybristophilie

Obwohl einzelne Fälle des Bonnie-und-Clyde-Syndroms immer mal wieder für große Schlagzeilen sorgen, sind die Ursachen bisher so gut wie gar nicht bekannt. Es gibt kaum empirische Forschung, allerdings widmen sich einige Psychologen mit großem Eifer der Erforschung dieser Neigung. Einen Grund für die große Anziehungskraft, die zumeist männliche Kriminelle auf Frauen ausüben, könnte in deren Medienpräsenz zu finden sein. Vor allem in den USA gibt es um die Festnahmen und Prozesse von Massen- oder Serienmörder häufig einen regelrechten Hype. TV und Radio berichten geballt davon und verleihen Verbrechern auf diese Weise einen regelrechten Ruhm. Diese zweifelhafte Popularität wiederum zieht betroffene Frauen ganz besonders an. Gründe dafür könnten ein zu geringes Selbstbewusstsein oder der heimliche Traum, selbst berühmt zu werden, sein. 

Auch Einsamkeit wird als Ursache für das Begehren von Gewaltstraftätern vermutet, denn diese stehen ja im Rampenlicht. Denn eine breite Masse interessiert sich für sie und sie sind permanent von vielen Menschen umgeben. Der Wunsch nach Aufmerksamkeit würde also befriedigt werden, wenn eine Frau mit Hybristophilie die Partnerin eines Delinquenten wäre.

Interessant ist auch die evolutionspsychologische Ansicht, wonach betroffene Frauen das Alphatier begehren, welches ein krimineller Mann in deren Augen darstellt. Dabei ignorieren sie unbewusst, dass die Art der Zurschaustellung von Macht seitens ihres Angebeteten keineswegs sozial förderlich ist. 

Betroffene Frauen haben zudem häufig eine schwierige Kindheit durchlebt. Wir sprechen also von Missbrauch oder Misshandlung in den prägenden Jahren eines jungen Menschen. Im Falle einer Hybristophilie sitzt der Mann, der geliebt wird, jedoch hinter Gittern und stellt somit keine Gefahr für die Frau dar.

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Formen von Hybristophilie

Man unterscheidet überwiegend zwischen zwei Arten von Hybristophilie; die aktive und die passive Form. Bei der passiven Art fühlen sich Betroffene sexuell von Gewaltverbrechern angezogen, verspüren aber nicht den Wunsch der Beteiligung an deren Straftaten. Bei der aktiven Hybristophilie hingegen stiften Frauen ihre Partner sogar dazu an, Straftaten zu begehen. Im Extremfall werden sie sogar zu Mittätern und leisten Beihilfe, da sie das sexuell erregt.

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Reinhard Haller, ein österreichischer Psychiater, geht bei der Unterscheidung der Formen noch mehr ins Detail und spricht sogar von drei Formen der Hybristophilie.

  1. Die selbst ernannte Retterin, welche allen Ermittlungen und Beweisen zum Trotz an die gute Seele in ihrem Angebeteten glaubt. Sie hofft, ihn durch die Kraft ihrer Liebe zu erlösen und in einen guten Menschen zu verwandeln. 
  2. Dann gibt es die sogenannte Seelenforscherin: Sie ist vom Bösen regelrecht fasziniert und erhofft sich durch die Beziehung zu einem Delinquenten eine tiefe Einsicht in die Abgründe seiner sowie der eigenen Seele.
  3. Das bereits erwähnte archaische Motiv, wo das Töten, Morden oder gar Abschlachten anderer Menschen als Symbol der Stärke identifiziert wird. Bezeichnend für diese Variante ist, dass die Frauen Schutz und Sicherheit durch die Beziehung empfinden und die begangenen Straftaten bagatellisieren und sogar leugnen.

Alle vermuteten Auslöser für Hybristophilie auf einen Blick

Hier sind alle vermuteten Auslöser für Hybristophilie noch einmal zusammengefasst: 

  • Ein geringes oder gar kein Selbstwertgefühl
  • Einsamkeit
  • Missbrauchserfahrungen und/oder Gewalt in der Kindheit
  • Extrem stark ausgeprägtes Helfersyndrom
  • Keine Gefahr, in der Beziehung betrogen zu werden
  • Die Verschiebung des oft üblichen Machtgefälles zugunsten der Frau
  • Hoffnung auf eine Sinnesänderung beim Gefängnisinsassen
  • Der Eindruck gebraucht zu werden
  • Die Unfähigkeit, Nähe zuzulassen und daher Liebe auf Distanz wählen
  • Faszination oder gar Bewunderung des Bösen

Hybristophilie kann allerdings zu einer potenziellen Gefahr für die Betroffenen selbst werden, wenn sie eine Beziehung zum Straftäter eingehen und persönlichen Kontakt zu ihm pflegen. Denn es könnte passieren, dass sie dadurch selbst zum Opfer werden.

Einen Schwerverbrecher lieben - eine Betroffene berichtet

Wie in den meisten Beziehungen dieser Art fing auch bei unserer anonymen Betroffenen alles ganz harmlos an. Sie war online auf Partnersuche und wurde auf einer Singlebörse von ihm angeschrieben. Er fragte nach einem Foto von ihr, was sie ablehnte. Trotzdem geschmeichelt durchstöberte sie sein Profil auf der Partnerbörse – und ihr gefiel, was sie dort las. Auch sein Bild war sehr ansprechend, er wirkte humorvoll und das gefiel ihr. Sie entschied sich, ihm doch zu antworten und die Unterhaltung wollte gar nicht enden. Die beiden trafen sich täglich online und tauschten sich aus. Er war gekonnt im flirten und die Unterhaltungen wurden langsam regelrecht sexy. Entgegen ihrer Art war unsere Betroffene diejenige, die ein persönliches Treffen vorschlug. Er wiegelte ab, er müsse zunächst auf Geschäftsreise, aber danach könne er sich nichts Schöneres vorstellen. Sie schrieben sich weiterhin täglich und vertrauten sich immer mehr über das jeweilige Leben an. 

Eines Tages bat er sie, sich viel Zeit zum Chatten zu nehmen, er müsse ihr etwas sehr Wichtiges erzählen. „Kein Problem, habe schon Feierabend. Schieß los!”, tippte sie. Er antwortete ihr: „Was ich dir sagen muss, wird dich vermutlich sehr erschrecken und ich denke, dass du danach mit mir Schluss machen wirst. Aber ich kann es nicht länger verschweigen, denn ich fühle mich dir so verbunden, dass ich unbedingt ehrlich sein will.” Und weiter: „Also ich mache es kurz und erkläre es im Anschluss: Ich habe eine Frau getötet und wurde dafür verurteilt. Ich bin ein Mörder.” Die Betroffene erzählt uns, dass sie nach diesem unfassbaren Geständnis natürlich zunächst keine Worte fand. Ihr Hirn schien wie mit Watte gefüllt und sie konnte in dem Moment einfach nicht antworten. Sie klappte den Laptop kommentarlos zu und vergrub sich heulend in ihrem Bett. 

Am nächsten Morgen war sie etwas gefasster und wollte ihm antworten. Sie fand eine lange Nachricht von ihm, in der er ausführlich erklärte, wie es zu der Tat gekommen war. Seine damalige Freundin hatte ihn betrogen, war ausgezogen, machte ihm aber immer noch Hoffnungen, die Beziehung wieder aufzunehmen. Er sagt, er hat sie abgöttisch geliebt und lange auf sie gewartet, ihr Zeit und Raum gegeben. Eines Tages meldete sie sich, um über die Zukunft zu sprechen. Die Luft knisterte zwischen ihnen und sie küsste ihn sogar leidenschaftlich, nur um direkt im Anschluss zu sagen, sie werde in naher Zukunft einen anderen heiraten. In dem Moment habe er einfach Rot gesehen und wie ferngesteuert gehandelt, erklärt er sich. Es sei so gewesen, als ob er sich selbst dabei beobachtet hätte, wie seine Hände sich um ihren Hals legten und zudrückten. Es sei wie in Zeitlupe und doch gleichzeitig so schnell geschehen. Als er wieder Herr seiner Gedanken war, habe sie nicht mehr geatmet, woraufhin er selbst umgehend den Krankenwagen und auch gleich die Polizei anrief. Er war zu 15 Jahren Haft wegen Mordes verurteilt und nach knapp 12 Jahren vorzeitig entlassen worden. 

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Seither konzentriere er sich voll und ganz darauf, sein Leben fest im Griff zu haben und hat bisher auch keinen Gedanken an eine Beziehung gehabt. Freunde hatten ihm schließlich gesagt, er könne nicht für immer allein bleiben und ihn zur Nutzung einer Singlebörse geraten. Den Rest der Geschichte kenne sie ja: Er habe sie kennengelernt und sich verliebt. 

Unsere Betroffene musste sich selbst eingestehen, dass sie nach wie vor Gefühle für ihn hegte. Sie musste ihn einfach persönlich treffen, denn das was sie zu sagen hatte, konnte man nicht schreiben. Ihrer Frage nach einem Treffen an einem öffentlichen Ort stimmte er sofort zu. Ihn im realen Leben vor sich zu sehen, verursachte ihr weiche Knie, erzählt sie. Nicht aus Angst, sondern weil er ein unglaubliches Charisma hatte und wahnsinnig charmant war. „Es war letztendlich seine Ehrlichkeit, die mich überzeugte, unsere Beziehung weiterzuführen” gibt sie an. Und es sei eine „tolle und von Respekt gezeichnete Partnerschaft”, wie sie noch keine zuvor hatte. Seit gut drei Jahren sind die beiden nun ein Paar und sie schiebt den Gedanken an seine dunkle Vergangenheit immer öfter erfolgreich zur Seite. Nur Ihren Freunden und der Familie zu beichten, welch schreckliches Vergehen ihr Freund begangen habe, das könne sie einfach nicht.

Fazit

Wie wir sehen, hat Hybristophilie viele Gesichter! Betroffene können ganz normale Menschen sein, die keinerlei Störungen oder außergewöhnliche sexuelle Vorlieben haben, wie der beschriebene Fall zeigt. Der Fairness halber muss auch gesagt werden, dass es durchaus Täter gibt, die erfolgreich rehabilitiert werden. Sie bereuen ihre Tat, die in aller Regel eine Einzeltat war, und werden nie rückfällig. Die Hybristophilie in eine Kategorie zu stecken, ist daher schwierig. Manche finden sie akzeptabel, andere undenkbar und wieder andere sehen darin einen Fetisch. Das würde jedoch wohl nur auf Menschen zutreffen, die immer wieder Beziehungen mit Vergewaltigern oder Mördern eingehen und nur dadurch sexuelle Erfüllung finden. Eine beliebte Fantasie bei Rollenspielen ist das Bonnie-und-Clyde-Syndrom aber allemal! Die Idee, etwas gesellschaftlich kaum oder gar nicht Akzeptiertes zu tun, kann wirklich extrem erotisch auf beide Partner wirken. Auch bei unseren Escort Damen fragen daher öfters Kunden an, die gerne mal den Bad-Boy mimen möchten, um sich von ihrer Begleiterin anhimmeln zu lassen.

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