Selbstbefriedigung beim Mann

Wir mögen denken, dass wir in einer sexuell befreiten Gesellschaft leben, und das tun wir in vielerlei Hinsicht auch. Aber versuchen Sie einmal, Masturbation mit jemandem zu besprechen, den Sie nicht so gut kennen: Unverständnis, Abstand nehmen, peinliches Schweigen oder gar Entsetzen werden mit Sicherheit folgen. Ein ungezwungenes Gespräch, über das, was so gut wie alle Männer tun, wird in den seltensten Fällen möglich sein. Dabei ist Selbstbefriedigung völlig normal und in aller Regel sogar gesund. Wir räumen mit Vorurteilen auf und geben tolle Tipps rund ums Thema Solosex Männer.

 

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Reden wir doch mal Klartext über männliche Selbstbefriedigung

Selbstbefriedigung bei Männern hat viele Namen. Die Masturbation beim Mann wird oft mit einem der umgangssprachlich üblichen Euphemismen umschrieben: 

  • Wichsen
  • Sich einen runterholen
  • Die einäugige Schlange würgen
  • Sich einen rubbeln
  • Handjob
  • Sich einen von der Palme wedeln
  • Solosex
  • Sich selbst verwöhnen usw.

An Männerabenden oder auf Clubreisen wird sicherlich oft und viel über Selbstbefriedigung für Männer gesprochen, wenn nicht gar geprahlt. Sobald man(n) sich aber in der Öffentlichkeit bewegt, ist es vielerorts immer noch verpönt, offen über Solosex zu reden. Ganz egal, in welch lustige Begriffe man den Sexualakt verpackt.

Dabei ist Masturbation keine Sünde! Und sie ist auch nicht der letzte Ausweg für Verlierer, die am Abend im Club oder auf dem Festival niemanden kennengelernt haben. Es ist ein echter sexueller Akt, den fast jeder Mann irgendwann in seinem Leben genießt. Selbstbefriedigung macht Spaß, entspannt und ist gesund! Werfen wir also einen genaueren Blick auf die männliche Masturbation – wie sie so ausgeübt wird, wie das Sexualleben dadurch verbessert werden kann und sich das persönliche Wohlbefinden steigert.

Wie man(n) masturbiert

Es gibt nicht die eine „richtige” Art und Weise, wie man masturbiert, aber es gibt einige Dinge, die Sie tun können, um es (noch) angenehmer zu gestalten. Es ist an der Zeit, dass Sie entdecken, wozu Ihr Körper fähig ist, und ein befriedigendes Sexualleben mit der Person genießen, auf die Sie sich am meisten verlassen können: sich selbst!

1. Schaffen Sie die richtige Stimmung

Dimmen Sie das Licht, stellen Sie sinnliche Musik an, schenken Sie ein Glas Wein ein, zünden Sie Kerzen an oder machen Sie eine Aromatherapie. Das sind Dinge, von denen wir glauben, dass sie Frauen dazu bringen, sich auf die Masturbation vorzubereiten. Oder Dinge, die wir tun, um die Stimmung für ein Date zu verbessern. Die meisten Männer würden nicht auf die Idee kommen, sich selbst in Stimmung zu bringen. Die Sache ist die: Masturbation ist ein Akt der Selbstfürsorge. Viele Männer wachsen mit dem Gedanken auf, dass Selbstfürsorge ein Akt der Selbstverliebtheit und irgendwie unmännlich ist. Die Wahrheit ist, dass wir, genau wie Frauen, den besten Sex haben, wenn wir entspannt und in unserem Element sind. Das gilt auch für Sex mit uns selbst. Gönnen Sie sich also einen Bourbon, dämpfen Sie die Beleuchtung und entzünden Sie ein paar Teelichter: Sie werden überrascht sein, wie sehr das Ihre Freude am Akt steigert!

2. Wechseln Sie Ihre Stellungen

Sex mit einem Partner macht oft mehr Spaß, wenn man die Stellungen variiert. Warum sollten Sie sich diesbezüglich einschränken, wenn Sie sich einen runterholen?Versuchen Sie doch mal zu masturbieren, während sie liegen, sitzen, sich an die Wand lehnen oder stehen. Vielleicht lernen Sie, Sex in einer Position zu genießen, die Sie früher nicht kannten oder mochten. 

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3. Nichts überstürzen

Es gibt Gründe, schnell zu masturbieren. Vielleicht kommt man zu spät zur Arbeit, die Mutter könnte jeden Moment hereinkommen oder man hat einfach Lust, sich schnell einen zu rubbeln. Zu viele Männer machen es sich aber zur Gewohnheit, in aller Eile zu masturbieren – noch lange, nachdem sie aus dem Elternhaus ausgezogen sind. Dadurch kann sich allerdings ein eventuell bestehendes Problem mit vorzeitiger Ejakulation verschlimmern. Machen Sie langsam! Gönnen Sie sich etwas Vorfreude und erleben Sie bewusst die steigende Lust. Ihre Orgasmen werden bei einem längeren Solosex-Akt stärker sein.

4. Verwenden Sie ein Gleitmittel

Trockenmasturbation ist nicht ideal. Ihr Penis könnte mit der Zeit desensibilisiert werden oder Sie reiben sich wund. Beugen Sie diesem Effekt vor, indem Sie bei der Selbstbefriedigung Gleitmittel verwenden. Body Lotions oder Gesichtscremes sind dafür jedoch nicht geeignet. Denn diese verlieren die Geschmeidigkeit, wenn sie längere Zeit auf der Haut verrieben werden. Parfümierte Lotionen können zudem auch Reizungen verursachen. Am besten ist ein sexuelles Gleitmittel zu verwenden, vorzugsweise auf Wasserbasis und ohne wärmende Substanzen, die ebenfalls Reizungen verursachen könnten. Notfalls können Sie auch ein 100 % reines Speiseöl wie Kokosnussöl nutzen. Vaseline ist als Gleitmittel für Sex zwar nicht zu empfehlen, da sie Kondome beschädigen kann, als Masturbationsgleitmittel kann sie aber durchaus verwendet werden.

5. Hören Sie auf Ihren Körper

Masturbation ist eine Gelegenheit, sich zu befriedigen, klar. Aber es ist auch eine Chance, auf Ihren Körper zu hören und darauf, wie er reagiert. Achten Sie beim Masturbieren mal ganz bewusst auf folgende Dinge: 

  • Ihre Atmung
  • Ihren Herzschlag
  • Wie fühlt sich Ihr Magen an?
  • Sind Sie angespannt oder entspannt?
  • Schämen Sie sich oder empfinden Sie Ihre Selbstliebe als ganz natürlich?

Sie haben vielleicht noch nie daran gedacht, dass Masturbation ein meditativer Akt sein könnte, aber das ist durchaus möglich. Je besser Sie auf Ihren Körper eingestellt sind, desto sicherer und entspannter werden Sie sich beim Sex mit sich selbst und Ihrem Partner fühlen.

6. An den Po denken

Frauen haben ihren G-Punkt und wir Männer haben unsere Prostata. Ja, diese Drüse befindet sich direkt in unserem Anus. Viele Männer mögen den Gedanken an anale Stimulation nicht, aber wenn sie ihn überwinden, erwartet sie auf der anderen Seite ein Ozean sexueller Lust.

 Wenn Sie es ausprobieren wollen, sind ein paar Dinge zu beachten:

  • Unbedingt vorher die Hände waschen
  • Die Fingernägel kürzen
  • Schmieren Sie Ihre Finger oder ein kleines Spielzeug mit reichlich Gleitmittel ein
  • Beginnen Sie damit, den Rand des Anus zu streicheln und zu stimulieren
  • Entspannen Sie sich, bevor Sie einen Finger oder ein kleines Analspielzeug einführen

Übrigens: Es könnte schwierig sein, die Prostata und den Penis gleichzeitig zu bearbeiten. Konzentrieren Sie sich daher gerade als Neuling auf diesem Gebiet auf eines von beiden. Eventuell empfinden Sie die anale Selbstbefriedigung als unangenehm, aber viele Männer lieben die Stimulation der Prostata. Es ist einen Versuch wert, um zu sehen, ob auch Sie dazu gehören.

7. Zu Ihren Genitalien gehört mehr als nur der Penis

Wenn Sie sich nur auf den Peniskopf konzentrieren, machen Sie sich zu wenig Gedanken.
Die Corona glandis (die Kante um die Eichel) und das Frenulum (die Unterseite, wo Eichel und Schaft zusammentreffen) haben mehr Nervenenden als jede andere Stelle der Genitalien. Das ist ein unumstößlicher Fakt. Aber es gibt trotzdem noch andere lustvolle Stellen zu entdecken.
Der Hodensack und der Damm (zwischen Hoden und After gelegen) spielen ebenfalls eine große Rolle für das sexuelle Vergnügen, sofern Sie es zulassen. Achten Sie dabei auf Ihre Eier. Versuchen Sie, sanft an ihnen zu ziehen oder sie leicht zu drücken, während Sie sie streicheln. Massieren Sie Ihren Dammbereich direkt hinter Ihrem Geschlechtsteil. 
Profi-Tipp: Versuchen Sie, während und nach dem Höhepunkt auf den Damm zu drücken, um das Gefühl beim Orgasmus zu intensivieren.

8. Den restlichen Körper einbeziehen

Warum masturbieren Männer oft nur auf Ihren Penis fokussiert? Wir werden doch auch durch so viele verschiedene Arten von Berührungen erregt, nicht nur durch jene im Genitalbereich. Sie masturbieren wahrscheinlich nur mit einer Hand. Geben Sie Ihrer anderen Hand eine andere Aufgabe. Versuchen Sie Folgendes:

  • Berühren Sie Ihre Brust
  • Spielen Sie mit Ihren Brustwarzen
  • Streicheln Sie ihren Bauch und das Becken
  • Berühren Sie Ihre Oberschenkel
  • Kneifen Sie sich an den Ohren, am Hals, in den Po …

Es gibt so viel mehr Formen der sexuellen Reaktion als nur das Massieren des Penis, was zu einer viel befriedigenderen Solosex-Session führt.

9. Erwägen Sie Edging

Eine raffinierte Art zu onanieren für den Mann ist das Edging. Diese auch als Stop-and-Start-Methode bekannte Technik funktioniert wie folgt: Masturbieren Sie bis kurz vor dem Orgasmus und stoppen dann die Stimulation komplett. So „verweigern” Sie Ihrem Penis die endgültige Erlösung, das Sperma darf nicht herausschießen. Nach einigen Sekunden Pause nehmen Sie den Handjob wieder auf und fahren wie gewohnt fort. Viele Männer haben das Gefühl, dass diese Methode zu einem explosiven, überwältigenden Orgasmus führt. Mit der Zeit kann das Edging auch vorzeitige Ejakulation lindern. Viele Männer masturbieren bevorzugt auf diese Art, sobald sie die Technik einmal erlernt haben.

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10. Beliebte Hilfsmittel

Das Experimentieren mit verschiedenen Arten der Masturbation kann bedeuten, dass Sie Sexspielzeug einbeziehen. Masturbationshilfen wie künstliche Vaginen, in die man den Penis hinein schiebt, haben sich in Bezug auf die Empfindungen, die sie hervorrufen können, stark weiterentwickelt. Prostata-Stimulatoren und Analkugeln können Ihnen dabei helfen, das Hintertürchen in den Spaß mit einzubeziehen. 

Viele Männer verlassen sich auf pornografische Videos, die es gratis im Internet in Hülle und Fülle gibt. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten wie zum Beispiel mal im Sexfilm Männer beim Masturbieren zu beobachten. Sie könnten auch ausprobieren, wie es ist, Pornos zu lesen oder sie als Hörbuch zu hören. Männer sind visuelle Wesen, aber wenn Sie die Augen schließen, können Sie Ihren Körper besser kennenlernen. Vielleicht entdecken Sie dabei eine Wertschätzung für Erotik, von der Sie gar nicht wussten, dass Sie sie haben. Übrigens: Auch Videopornos haben einen weiten Horizont. Ziehen Sie in Erwägung, für Premium-Pornos zu bezahlen. Hinter der Bezahlschranke wartet ein erotisches Meer der Fantasie auf Sie.

Bevor es Pornos gab, haben Männer fantasiert. Diese älteste aller Stimulationstechniken hat immer noch ihre Berechtigung. Die mentale Übung bereitet Sie tatsächlich auf die reale Sache vor. Es ist ein aktiver Prozess, ganz im Gegenteil zum passiven Pornogucken.

Stellen Sie sich Ihre Traumpartnerin oder ein heißes Szenario vor. Gehen Sie ins Detail. Denken Sie an genau die Dinge, die Sie sagen oder tun würden. Vielleicht bekommen Sie am Ende ganz neue Ideen, die Sie im Schlafzimmer umsetzen können.

Was sind die Vorteile der Masturbation?

Masturbation macht nicht nur Spaß und ist ganz natürlich, sondern hat auch mehrere gesundheitliche Vorteile. Wie beim Geschlechtsverkehr werden bei der Masturbation Hormone wie Serotonin und Dopamin freigesetzt, die eine Reihe von positiven Wirkungen haben. Auch mehrere klinische Studien legen nahe, dass es viele gesundheitliche Vorteile gibt. Dazu gehören:

  • Stressabbau
  • Besserer Schlaf
  • Bessere Laune
  • Größere Entspannung
  • Vergnügen und Wohlbefinden
  • Weniger Krämpfe
  • Weniger sexuelle Anspannung
  • Besserer Sex
  • Vermutlich geringeres Prostatakrebsrisiko

Wie oft sollten Sie masturbieren?

Eines ist sicher: Solange Sie richtig masturbieren und schädliche Masturbationspraktiken (siehe nächster Absatz) vermeiden, gibt es im Grunde weder zu viel noch zu wenig Masturbation. Es wurden keinerlei nachteilige gesundheitliche Auswirkungen mit einem Übermaß an Ejakulation in Verbindung gebracht. Allerdings gibt es Gemeinschaften wie die No-Fap-Community, die von den Vorteilen des Verzichts auf Selbstbefriedigung schwärmen. Tatsächlich hat eine 2016 in der Zeitschrift European Urology veröffentlichte Studie ergeben, dass das Risiko eines Mannes, an Prostatakrebs zu erkranken, deutlich sinkt, wenn er mindestens 21 Mal pro Monat ejakuliert. Musik in unseren Ohren, nicht wahr? Aber nicht so schnell. Leider ist die Beweislage etwas komplizierter als das. Das Problem ist, dass die Studie auf Selbstauskünften beruhte und nicht detailliert zwischen Masturbation und Sex mit einem Partner unterschied. Daher sind hier höchstwahrscheinlich einige unvorhergesehene Faktoren im Spiel.

Was Sie nicht tun sollten, wenn Sie masturbieren

Es ist toll, dass die Masturbation aus der Versenkung aufgetaucht ist, aber es ist auch nicht alles eitel Sonnenschein. Männer können sich selbst sexuelle Probleme bereiten, wenn sie falsch masturbieren. Hier sind einige Dinge, die man bei der Masturbation vermeiden sollte:

1. Der Todesgriff

Wenn Männer masturbieren, machen viele es sich zur Gewohnheit, ihren Penis bei der Solo-Befriedigung zu stark zusammenzudrücken. Dies ist als Todesgriff-Syndrom bekannt. Auf diese Weise gewöhnen sie sich an eine sehr intensive Stimulation. Die Stimulation durch einen Partner kann viel subtiler sein. Wenn Sie deshalb Schwierigkeiten haben, mit einem Partner zum Höhepunkt zu kommen, ist es an der Zeit, Ihre Masturbationstechnik zu verändern. Versuchen Sie es mit anderem Streicheln oder Massieren, mit der anderen Hand und/oder mit sanfteren Berührungen.

2. Masturbieren ohne Gleitmittel

Wie bereits erwähnt, kann die Selbstbefriedigung ohne Gleitmittel Ihren Penis wund scheuern und ihn sogar dauerhaft desensibilisieren. Ziehen Sie eine intim-taugliche Lubrikation in Betracht, um eventuelle Schäden vorzubeugen. Und beginnen Sie immer von Anfang an mit Gleitmittel (nicht mit gewöhnlichen Cremes) zu masturbieren.

3. Überstürzte Handjobs

Wenn Sie Ihre Masturbationsroutine überstürzen, entgeht Ihnen nicht nur das Vergnügen und die Möglichkeit, sich zu entspannen. Hektik beim Solosex kann auch ein Problem mit vorzeitiger Ejakulation verursachen oder eine bestehende Problematik verschlimmern.
Machen Sie langsam – Selbstbefriedigung ist kein Wettrennen!

4. Schamgefühle

Sprechen Sie uns nach: Selbstbefriedigung ist völlig normal und sogar nützlich! Sie sind weder notgeil noch ein Loser. Und es ist ebenfalls ganz wichtig zu verinnerlichen: Sie betrügen weder Ihre Partnerin noch Ihre Familie und verraten auch nicht König, Volk und Vaterland, wenn Sie ab und zu (oder regelmäßig) masturbieren.

Keine Lust mehr, es sich selbst zu besorgen?

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