Im Zusammenhang mit Sex ist mit dem Begriff Verhütung die Empfängnisverhütung gemeint. Wie das Wort beschreibt, soll verhindert werden, dass die Frau beim Geschlechtsverkehr empfängt, also schwanger wird. Schon seit dem Altertum verspürten Menschen den Wunsch nach Selbstbestimmung über ihre Fortpflanzung. Der Zusammenhang zwischen dem Eindringen von Sperma in die Gebärmutter und einer daraus resultierenden Schwangerschaft war stets bekannt. Zuerst wurde dies durch den Coitus interruptus zu verhindern versucht, bei dem der Penis vor der Ejakulation aus der Scheide gezogen wird. Schon früh versuchte man zudem, die Befruchtung zu verhindern, indem pflanzliche Wirkstoffe in die Scheide eingeführt wurden. Auf diese Weise entwickelten sich über Jahrtausende verschiedene Verhütungsmethoden. Dabei werden alle Verhaltensweisen und Vorkehrungen unter dem Begriff Verhütung zusammengefasst. Obwohl es bei der Verhütung darum geht, eine Schwangerschaft zu verhindern, soll die Fruchtbarkeit erhalten bleiben. Das heißt, dass eine Frau nach Absetzen des Konzeptionsschutzes in der Regel ohne Probleme schwanger werden kann. Die chirurgische Sterilisation von Mann oder Frau ist dagegen endgültig. Es gibt eine Vielzahl von vorübergehenden Verhütungsmethoden, die im biologischen Ablauf der Befruchtung ganz verschiedene Ansatzpunkte haben:
Die sogenannte natürliche Verhütung (Fertilitäts-Bewusstsein) kombiniert verschiedene Methoden, da nur an den fruchtbaren Tagen im weiblichen Zyklus verhütet wird. An den Tagen, an denen sich keine Eizelle in den Genitalien befindet, kann folglich ungeschützter Sex stattfinden. Die fruchtbaren Tage können über Temperaturmessung, Kalender-Beobachtung, Zervixschleimbeobachtung und Hormonbestimmung sehr genau festgelegt werden. Der Aufwand für die Frau ist bei dieser Art der Verhütung aber höher als bei anderen Methoden. Ein gewisser natürlicher Empfängnisschutz besteht darüber hinaus in der Stillzeit, zumindest dann, wenn die Frau regelmäßig und viel stillt (Laktationsamenorrhö-Methode). Der Erfolg und die Zuverlässigkeit von Verhütungsmethoden werden mit dem Pearl-Index angegeben. Er bezieht sich darauf, wie viele von 100 Frauen, die ein Jahr lang mit der jeweiligen Methode verhüten, ungeplant schwanger werden. Dies sind laut angegebenen Pearl-Index die zehn sichersten Verhütungsmethoden:
1. Verhütungsstäbchen (Gestagen-Implantat im Oberarm) 0,05
2. Sterilisation des Mannes (Vasektomie) 0,15
3. Dreimonatsspritze (Östrogen & Gestagen) 0,2
4. Hormonspirale (in der Gebärmutter) 0,2
5. Vaginalring (Östrogen und Gestagen) 0,25 - 1,18
6. Sterilisation der Frau 0,26 - 0,5
7. Kupferspirale (Intrauterinpessar) 0,8
8. Fertilitätsbewusstsein (natürliche Verhütung) 1,8
9. Laktationsamenorrhö-Methode 2
10. Dreimonatsspritze (Progestogen) 3
11. Die weitverbreitete Anti-Baby-Pille liegt mit einem Pearl-Index von 9 weit vor dem Latex-Kondom, das einen im Vergleich hohen Pearl-Index von 18 hat.
Verhütung ist übrigens nicht mit Safe Sex gleichzusetzen. Beim Safe Sex geht es um den Schutz vor ansteckenden Krankheiten, die beim Sex übertragen werden können (Abkürzung STI). HIV, Hepatitis, Syphilis und Tripper sind bekannte Geschlechtskrankheiten, vor denen man sich durch das Praktizieren von Safe Sex (durch ein Kondom) schützen kann. Aufgrund dessen, dass ein Kondom gleichermaßen vor Elternschaft und Infektionskrankheiten schützt, handelt es sich dabei um die erste Wahl bei Sex außerhalb einer festen Partnerschaft.
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